Naturschutz im hauseigenen Biotop.

In städtischen Gebieten leisten Regengärten – als Element des Schwammstadtkonzepts – schon länger ihren Beitrag zum nachhaltigen Regenwassermanagement. Doch angesichts zunehmender Wetterextreme liebäugeln auch Haus- und Gartenbesitzer zunehmend mit der Anlage einer solchen vielfältig bepflanzbaren Versickerungsfläche im eigenen Garten. Wir sagen Ihnen, worauf es dabei ankommt.

„Regengärten sind begrünte Senken, in die das Oberflächenwasser von Dächern, Wegen und Einfahrten geleitet wird. Sie absorbieren bis zu 30 % mehr Wasser als Rasen und sind wichtige Biotope, weil sie zahlreichen Tieren ein Zuhause bieten“, bringt es die Gartendesignerin und Sachbuchautorin Annette Lepple auf den Punkt. Ein solches Biotop ist also nicht nur praktisch, weil es Schäden an Haus und Garten durch Starkregen verhindert: Bepflanzt mit einheimischen Stauden, Gräsern und Sträuchern, die wechselfeuchte Standorte
mögen, bietet es Lebensraum und Nahrung für Vögel, Schmetterlinge und Bienen und fördert so die Artenvielfalt.

Versierte Hobbygärtner können die Versickerungsmulde selbst anlegen und müssen dabei nicht tief graben: Experten zufolge haben bereits zehn bis 15 Zentimeter Höhenunterschied
einen großen Effekt. Die Größe des Regengartens sollte 20 % der Fläche betragen, von der das Oberflächenwasser eingeleitet wird. Damit sich das Wasser sammeln, langsam versickern
und verdunsten kann, sollte man einen möglichst sonnigen Standort wählen – in mindestens drei Meter Abstand zum Haus. Achten Sie zudem darauf, dass der Ablauf tiefer als der Einlauf liegt und dass keine Baumwurzeln in der Nähe sind. Rohre braucht der Regengarten nicht, das Wasser sollte vielmehr oberirdisch in das Auffangbecken eingeleitet werden, um Rückstaus durch Verstopfung der Verbindungsrohre zu vermeiden.

Unser Tipp: Wenn Sie eine Zisterne integrieren, können Sie das gesammelte weiche und im Biotop gefilterte Wasser für die Gartenbewässerung und darüber hinaus für Toilettenspülung und Waschmaschine verwenden.

Bevor die Pflanzen ins Biotop einziehen können, werden die oberen Bodenschichten mit Kies und Sand aufgelockert. So kann das Wasser langsam versickern und es entsteht
keine Staunässe. Für die Mitte der Mulde eignen sich hochwachsende Gräser wie Chinaschilf, Pfeifengras und Rutenhirse. Auch Stauden wie die Indigolupine und diverse Iris-
Arten sowie Gehölze, die zeitweise viel Feuchtigkeit vertragen (z. B. Perückenstrauch, Mönchspfeffer, Wildrosen und Hartriegel) sind geeignet. Wählen Sie für den Randbereich Pflanzen, die gut mit Trockenheit zurechtkommen oder tief wurzeln wie Wolfsmilch, Gamander, Färber-Hundskamille, Nachtkerzen und Taglilien. Bedecken Sie den Boden um
die Pflanzen herum mit einer Mulchschicht, um die Feuchtigkeit zu halten und das Unkrautwachstum einzudämmen.