Immobilien werden wieder attraktiver.

Nachdem 2023 von Zurückhaltung geprägt war, zeigt sich inzwischen ein Silberstreif am Horizont: Nachlassende Inflation, verschiedene Förderprogramme und ein gesunkener Zinsdruck tragen dazu bei. War der Traum vom Eigenheim in den letzten beiden Jahren noch für so manchen geplatzt, eröffnen sich nun wieder neue Möglichkeiten.

Doch das wird nicht so bleiben, denn seit Anfang November 2023 ist der Satz für einen Kredit mit zehnjähriger Zinsbindung um fast 0,8 Prozent auf aktuell 3,45 Prozent gefallen. Vergleicht man das mit dem vorherigen Niveau von weit über vier Prozent, so kann je nach Kreditsumme allein durch diese eine Zinssenkung bereits ein fünfstelliger Betrag über die gesamte Laufzeit des Darlehens eingespart werden. Es deutet einiges darauf hin, dass sich derzeit ein günstiges Zeitfenster für den Kauf einer Immobilie auftut. Das sehen erste Kreditvermittler ebenso und preisen bereits die Erwartung auf weiter fallende Zinsen ein. Auch Timo Wollmershäuser vom ifo-Institut geht davon aus, dass die Zinswende bald kommen wird: „Die Europäische Zentralbank, denke ich, wird im Laufe des Jahres, vermutlich im Frühsommer, den ersten Zinsschritt nach unten beschließen und das wird die Finanzierungsseite weiter entlasten.“

Dazu kommt die aktuell hohe Verfügbarkeit von Immobilien. Laut ThinkImmo, einer plattformübergreifenden Immobiliensuchmaschine, werden derzeit über 70.000 Häuser und Wohnungen zum Verkauf angeboten, während es noch vor zwei Jahren lediglich 20.000 waren. Es kommt also wieder Bewegung in den Markt, wodurch sich neue Möglichkeiten eröffnen. Insbesondere Immobilien mit suboptimalem Energieausweis sind je nach Lage teils mit beträchtlichen Abschlägen zu bekommen. Hier kann man zwar Schnäppchen ergattern, es gilt aber auch, die anstehenden Sanierungskosten im Blick zu behalten. Im Zweifelsfall sollte ein Sachverständiger oder Energieberater hinzugezogen werden.

Ein oftmals unterschätzter Punkt sind auch die verschiedenen Förderprogramme. Zitat des Ministeriums: „Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) unterstützt in Zusammenarbeit mit den Ländern die Schaffung von bezahlbarem und klimafreundlichem Wohnraum durch einen Mix aus gezielten und langfristig angelegten Förderprogrammen.“ In der Realität bestehen hier zwar deutliche Einschränkungen und nicht jeder ist förderfähig. Auch sind die zur Verfügung stehenden Mittel zuweilen schneller erschöpft, als man sich wünschen würde – grundsätzlich handelt es sich aber um eine sinnvolle und hilfreiche Initiative.

Dazu gehört etwa das Förderprogramm „Jung kauft Alt“, das junge Familien beim Kauf und bei der energetischen Sanierung von Bestandsimmobilien unterstützen soll. Auch das KfW-Förderprogramm „Wohneigentum für Familien“ wurde erneut angepasst und soll nun eine 20-jährige Zinsbindung haben, um Familien die langfristige Planbarkeit ihres Haus- oder Wohnungskaufs zu ermöglichen. Voraussetzung ist, dass es sich dabei um eine energieeffiziente Neubauimmobilie handelt. Außerdem unterstützt die Mehrheit der Bundesländer auch Privatpersonen mit geringerem bis mittlerem Einkommen bei Investitionen in selbst genutztes Wohneigentum. Förderdarlehen der Wohnraumförderung bieten z. B. besonders niedrige Zinsen und lange Laufzeiten oder gewähren hohe Tilgungsnachlässe.

Quellen: bbsr.bund.de, bmwsb.bund.de, zdf.de, f i nanztip.de, t-online.de, neubaukompass.de